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Wissenswertes
29.5.2025
2 Min. Lesezeit

Die Nebenniere – klein aber oho!

Hand aufs Herz: Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Ihre Nebennieren gemacht? Wahrscheinlich nicht – und damit sind Sie nicht allein. Die Nebenniere ist eines der stillen Organe im Körper, das meist erst dann in den Fokus rückt, wenn etwas nicht stimmt. Dabei übernimmt sie tagtäglich wichtige Aufgaben, ohne dass wir es merken – ganz zuverlässig, ganz im Hintergrund.

Ein unterschätzter Helfer im Alltag

Die Nebenniere ist mit etwa drei bis fünf Zentimetern Größe wirklich unscheinbar. Wie der Name schon sagt, sitzt sie „neben“ der Niere – genauer gesagt auf ihrem oberen Pol – und gehört zum hormonproduzierenden System des Körpers. Ihre Superkraft? Sie steuert mit ihren Hormonen viele lebenswichtige Funktionen, die uns gesund, leistungsfähig und in Balance halten.

Was macht die Nebenniere eigentlich genau?

Die Nebenniere besteht aus zwei Teilen – der Nebennierenrinde und dem Nebennierenmark:

  • Die Nebennierenrinde produziert unter anderem Kortisol, unser wichtigstes „Stresshormon“. Es hilft uns, mit Belastungen umzugehen, reguliert den Zuckerstoffwechsel und beeinflusst unser Immunsystem. Ein weiteres Hormon ist Aldosteron, das für einen stabilen Blutdruck sorgt, indem es den Salz- und Wasserhaushalt im Gleichgewicht hält. Und auch eine kleine Menge männlicher Hormone (Androgene) wird hier gebildet – sogar bei Frauen!
  • Das Nebennierenmark ist für die schnelle Reaktion zuständig. Es schüttet Adrenalin und Noradrenalin aus, wenn wir in Stress- oder Gefahrensituationen geraten – der Körper wird aktiviert, das Herz schlägt schneller, wir sind aufmerksamer. Die berühmte „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ startet genau hier.

Kurz gesagt: Die Nebenniere ist eine Art inneres Kraftwerk – sie hilft uns, mit Stress umzugehen, sorgt für Energie, reguliert unseren Blutdruck und unterstützt viele Körperprozesse.

Wenn die Nebenniere aus dem Takt gerät

Wie bei jedem Organ kann es auch bei der Nebenniere zu Störungen kommen. Zum Glück sind solche Erkrankungen selten – doch wenn sie auftreten, machen sie sich oft durch sehr allgemeine Symptome bemerkbar, die leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden können.

Typische Erkrankungen der Nebenniere sind zum Beispiel:

  • Nebennierenunterfunktion (Morbus Addison):
    Hier produziert die Nebenniere zu wenig Hormone – vor allem Kortisol. Die Folge: starke Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, manchmal auch eine bräunliche Verfärbung der Haut. Betroffene fühlen sich oft dauerhaft erschöpft und kraftlos.
  • Nebennierenüberfunktion (z. B. Cushing-Syndrom):
    Bei einer Überproduktion von Kortisol kann es zu Gewichtszunahme – besonders im Gesicht und am Oberkörper – kommen, zu Bluthochdruck, Muskelschwäche oder auch Stimmungsschwankungen.
  • Phäochromozytom:
    Dies ist ein seltener, meist gutartiger Tumor im Nebennierenmark, der zu einer unkontrollierten Ausschüttung von Adrenalin führt. Mögliche Anzeichen sind plötzlicher Bluthochdruck, Herzrasen, starkes Schwitzen oder Kopfschmerzen.

Wie erkennt man eine Erkrankung der Nebenniere?

Da die Symptome oft sehr allgemein sind, braucht es etwas Detektivarbeit. Erste Hinweise gibt häufig eine Blut- oder Urinuntersuchung, bei der bestimmte Hormonwerte gemessen werden. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT helfen dann dabei, strukturelle Veränderungen sichtbar zu machen.

Wichtig ist: Wenn der Verdacht auf eine Nebennierenerkrankung besteht, sollte man sich in die Hände von erfahrenen Fachärzten begeben – denn viele dieser Erkrankungen sind behandelbar, wenn sie früh erkannt werden.

Und wie wird behandelt?

Je nach Erkrankung sieht die Therapie ganz unterschiedlich aus:

  • Bei einer Unterfunktion werden die fehlenden Hormone ersetzt – zum Beispiel in Tablettenform.
  • Bei einer Überfunktion kann ein operativer Eingriff notwendig sein, etwa bei hormonproduzierenden Tumoren.
  • In jedem Fall ist eine langfristige Betreuung wichtig – gemeinsam mit Spezialisten für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen (Endokrinologen).

Fazit: Mehr Aufmerksamkeit für die Nebenniere!

Die Nebenniere ist ein kleines Organ mit großer Verantwortung. Ohne sie wären wir nicht stressresistent, nicht leistungsfähig, nicht im Gleichgewicht. Umso wichtiger ist es, sie nicht zu übersehen – besonders dann, wenn Beschwerden bestehen, für die sich keine offensichtliche Ursache finden lässt.

Wir im Ortenau MVZ nehmen uns Zeit für Ihre Anliegen. Wenn Sie Fragen zur Funktion Ihrer Nebenniere haben oder bestimmte Symptome abklären lassen möchten – sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und begleiten Sie auf dem Weg zu mehr hormoneller Balance.

Weitere Informationen: https://www.ortenau-mvz.de/fachrichtungen/endokrinologie/

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