Ein Arbeitsunfall oder eine berufsbedingte Erkrankung kann plötzlich eintreten – und in solchen Fällen ist es wichtig, schnell die richtige Unterstützung zu bekommen. Hier kommt der Durchgangsarzt ins Spiel. Doch was genau macht dieser Spezialist, wann wird er benötigt, und was solltest du als Patient wissen?
Ein Durchgangsarzt, häufig auch D-Arzt genannt, ist ein speziell ausgebildeter Arzt, der nach einem Arbeitsunfall oder bei einer Berufskrankheit zuständig ist. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Erstversorgung der verletzten oder erkrankten Person zu übernehmen, den Vorfall zu dokumentieren und die medizinische Behandlung sowie mögliche Rehabilitationsmaßnahmen zu koordinieren. Der Begriff „Durchgangsarzt“ kommt daher, dass die Patienten nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufserkrankung in der Regel diesen Arzt als ersten Ansprechpartner aufsuchen müssen, quasi wie eine Art „Durchgangsstation“.
Der Durchgangsarzt kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Arbeitsunfall passiert oder eine beruflich bedingte Erkrankung vorliegt. Wichtig ist, dass der Unfall schnell und korrekt bei der Berufsgenossenschaft gemeldet wird, da diese für die Unfallversicherung zuständig ist. Nur nach der Behandlung durch einen Durchgangsarzt kann die weitere medizinische Versorgung durch andere Ärzte oder Fachärzte übernommen werden.
Dabei spielt es keine Rolle, ob der Unfall schwerwiegender Natur ist oder nicht: Auch bei kleineren Verletzungen oder gesundheitlichen Beschwerden, die durch die Arbeit verursacht wurden, ist der Besuch eines D-Arztes notwendig.
Durchgangsärzte sind meist Fachärzte aus den Bereichen Orthopädie, Chirurgie oder Unfallchirurgie. Diese Ärzte haben eine spezielle Zulassung, die ihnen von den Berufsgenossenschaften erteilt wird, um als D-Arzt tätig zu werden. Sie sind also besonders qualifiziert, um die Behandlung von Arbeitsunfällen und berufsbedingten Erkrankungen sicherzustellen.
Die Praxen der Durchgangsärzte sind darauf ausgelegt, eine schnelle und effiziente Erstbehandlung vorzunehmen. Darüber hinaus stehen sie in engem Kontakt mit den Unfallversicherungen, um die notwendige Dokumentation und die weitere Betreuung der Patienten zu koordinieren.
Wenn du nach einem Arbeitsunfall oder einer berufsbedingten Krankheit einen Durchgangsarzt aufsuchen musst, solltest du einige Dinge beachten. Zunächst ist es wichtig, den Unfall oder die Erkrankung schnellstmöglich der zuständigen Berufsgenossenschaft zu melden. Der Durchgangsarzt übernimmt dann die Erstbehandlung und entscheidet, wie die weitere medizinische Versorgung aussehen soll.
Nimm alle relevanten Informationen mit – zum Beispiel einen Unfallbericht, deine Versicherungsdaten und gegebenenfalls ärztliche Unterlagen, die für die Behandlung wichtig sind. Auch eine detaillierte Schilderung des Vorfalls kann dem Arzt helfen, die Ursache der Verletzung oder Krankheit besser einzuordnen.