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Wissenswertes
5.9.2025
1 Min. Lesezeit

Warum seelische Belastungen körperlich spürbar sind

Kennst du das: Dein Herz rast, dein Bauch zieht sich zusammen oder du kannst nachts nicht schlafen – aber medizinisch ist alles in Ordnung? Das klingt nach psychosomatischen Beschwerden. Aber wie genau kommt es eigentlich dazu, dass seelische Belastungen körperliche Symptome auslösen?

Ein sensibles Zusammenspiel

Dein Körper und deine Psyche sind untrennbar miteinander verbunden. Den Schlüssel dazu bildet das autonome Nervensystem. Es steuert lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung oder Blutdruck – und zwar völlig automatisch, ohne dass du darüber nachdenken musst.

Dieses Nervensystem besteht aus zwei Gegenspielern:

  • Sympathikus – er ist für Aktivierung, Leistungsbereitschaft und die berühmte „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ zuständig.
  • Parasympathikus – er sorgt für Ruhe, Regeneration und Verdauung, also den „Erholungsmodus“.

Im Idealfall wechseln sich beide Systeme ab – Spannung und Entspannung halten sich die Waage.

Stress kippt das Gleichgewicht

Gerätst du in Stress, übernimmt der Sympathikus das Kommando. Er setzt Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol frei. Das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen sich an, die Verdauung wird gedrosselt. Eigentlich eine sinnvolle Reaktion, die uns in Gefahrensituationen das Überleben sichern soll.

Das Problem: In unserer modernen Welt gibt es selten akute Gefahren wie wilde Tiere – aber jede Menge Dauerstress durch Arbeit, Sorgen oder Konflikte. Der Sympathikus bleibt dann ständig aktiv, ohne dass der Parasympathikus für die nötige Erholung sorgt.

Wenn das Nervensystem Alarm schlägt

Bleibt dieses Ungleichgewicht über längere Zeit bestehen, macht sich der Körper bemerkbar:

  • Herzrasen, Blutdruckschwankungen oder Herzstolpern
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfe, Reizdarm oder Völlegefühl
  • Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder Schwindel
  • Schlafprobleme, weil der Körper nicht „runterfahren“ kann

Das zeigt: Deine Symptome sind keine Einbildung, sondern direkte Folgen einer Überaktivität des Sympathikus und einer Unterversorgung durch den Parasympathikus.

Wege zurück ins Gleichgewicht

Um psychosomatische Beschwerden zu lindern, braucht es Methoden, die den Parasympathikus wieder stärken und das Nervensystem beruhigen:

  • Bewusste Entspannung wie Atemübungen, Yoga oder Meditation
  • Bewegung, die Anspannung abbaut und dem Körper signalisiert: Die Gefahr ist vorbei
  • Gespräche und Therapie, um Stressoren zu erkennen und zu verändern
  • Selbstmitgefühl – ernst nehmen statt verdrängen

Fazit: Verstehen heißt handeln

Psychosomatische Beschwerden entstehen, wenn das feine Zusammenspiel im Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät. Der Sympathikus läuft auf Hochtouren, während der Parasympathikus zu kurz kommt. Dein Körper meldet sich dann mit echten, spürbaren Symptomen. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Unterstützung kannst du lernen, beide Systeme wieder in Balance zu bringen – und so Körper und Seele gleichermaßen zu stärken.

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